- quecksilberorganische Verbindungen
- quecksilber|organische Verbindungen,organische Verbindungen, in denen mindestens ein Kohlenstoffatom direkt an ein Quecksilberatom gebunden ist. Wichtig sind v. a. Verbindungen mit der allgemeinen Zusammensetzung RHgX (R = aliphatischer oder aromatischer Rest, X = Halogenatom, Hydroxylgruppe oder Säurerest), die durch Umsetzen von Quecksilber(II)halogeniden mit Grignard-Verbindungen hergestellt werden: R—Mg—X + HgX2 → R—Hg—X + MgX2. Beispiele für diese quecksilberorganischen Verbindungen sind das Äthylquecksilberchlorid, C2H5HgCl, das als Saatbeizmittel diente, und das Phenylquecksilberacetat, C6H5HgOOCCH3, das als Fungizid verwendet wurde. Aufgrund der hohen Toxizität besteht laut Pflanzenschutz-Anwendungs-VO in der Fassung vom 10. 11. 1992 ein vollständiges Anwendungsverbot für Quecksilberverbindungen. - Daneben sind auch quecksilberorganische Verbindungen mit der allgemeinen Formel RR'Hg bekannt (R und R' = gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Arylgruppen). Diese Verbindungen haben jedoch praktisch nur in der präparativen Chemie Bedeutung; sie sind stark riechende und außerordentlich giftige Substanzen. Zu ihnen gehören z. B. das Dimethylquecksilber, Hg(CH3)2, und das Diphenylquecksilber, Hg(C6H5)2.
Universal-Lexikon. 2012.